EINMAL IM LEBEN KÖNIGIN SEIN

„ICH WURDE NICHT ALS KÖNIGIN GEBOREN, ICH WURDE ZUR KÖNIGIN HERANGEZOGEN.“

Während meines Larvenstadiums wuchs ich in eigens für mich umgebaute Wabenzellen heran. Die Ammen fütterten mich bis zum Erwachsenenalter mit einem besonderen, von ihnen erzeugten Futtersaft, dem gelée royale. So ist mein Gewicht beim Schlüpfen doppelt so hoch wie das bei einer Arbeiterin und meine Funktion als Königin damit vorbestimmt.

Im Volk der Honigbienen bin ich das einzige geschlechtsreife weibliche Wesen. Wie die Arbeiterinnen habe auch ich einen Stachel. Den setze ich aber nur vor dem Hochzeitsflug zum Töten von Rivalinnen ein.

Im Alter von ein bis zwei Wochen fliege ich dann mehrmals zur Begattung zu den Drohnensammelplätzen. Dort paare ich mich mit bis zu 15 gut angefütterten Liebhabern sowohl meines eigenen Volkes, gern aber auch mit denen fremder Völker.

Bei diesen Kopulationen nehme ich die Spermien meiner Partner in meiner Samenblase auf. Die Menge muss für ein ganzes Leben lang reichen. Das Leben meiner Kopulationspartner erlischt allerdings sofort nach unserem Paarungsvorgang.

Meine Aufgabe als Königin besteht vor allem im Erhalt des Bienenvolkes. Zur Reproduktion und wenn es im Frühjahr warm wird, beginne ich mit der Eiablage. Bis zu 2000 Eiern schaffe ich an einem guten Tag.

Als Königin sorge ich aber auch für den Erhalt und das Wohlbefinden des ganzen Bienenstaates. Dazu gebe ich eine sogenannte Königinnensubstanz ab. Diese enthält einen Stoff, der die anderen Weibchen, die Arbeitsbienen, in ihrer Geschlechtlichkeit hemmt.

Nehmen meine Kräfte nach vier bis fünf Jahren ab, werde ich von meinem Bienenvolk zum Wohle des Bienenstaates durch Nachschaffung ersetzt.

von Gurken- und anderen Königinnen

 links: ausgewählte Gurkenköniginnen der Jahrgänge 1953 – 2003

rechts: Queen Elizabeth II from her coronation 1953 to her golden Jubilee 2003